Donnerstag, 24. Mai 2012

Grönland Expedition April 2012


Im Mai 2008 konnte das AGRT (Austrian Glaciological Research Team) bestehend aus J. Abermann, D. Binder, B. Hynek, M. Olefs und G. Weyss im Rahmen des 4. Internationalen Polar Jahres Richtung Nord-Ost Grönland aufbrechen. Aufgrund der insgesamt sehr guten Bedingungen wurde neben den geplanten Arbeiten noch Messungen auf einer Eiskappe (A.P. Olsen Ice Cap; 74°38'N, 21°26'W) durchgeführt, die höchst interessante Ergebnisse lieferten. Im April 2012 war es möglich der A.P. Olsen Ice Cap erneut einen Besuch abzustatten. Das Team bestand aus D. Binder, S. Mertl und G. Weyss. Die allgemeine Forschungsfrage beschäftigt sich mit der Hydrologie und Dynamik von kalten Gletschern.


Der südöstliche Ausflussgletscher des A.P. Olsen Ice Caps zeigt seit etwa 1997 jährlich Gletscherseeausbrüche. Der See selbst bildet sich in der Schmelzsaison. Damit stellt dieser Gletscher ein ideales ‚Feldlabor‘ für prozessorientierte Studien zur Hydrologie eines Gletschers dar. Das Ziel dieser Forschungsreise war die Installation eines GPS und passiven Seismik Netzwerks im potentiellen Einflussbereichs des Gletscherseeausbruchs. Insgesamt wurden 5 Stationen am Eis und eine Station am Fels aufgebaut. Die Fels-Station dient als GPS Basisstation. Die seismischen Aufnehmer (Geophone) wurden ~3.5 m im Eis versenkt um ein Ausschmelzen über den Sommer zu verhindern und damit für eine optimale Ankopplung und Orientierung zu sorgen. Erste Seismik-Daten zeigen regionale und lokale Ereignisse, sowie zahlreiche Eisbeben in sehr guter Qualität. Insgesamt ist es geplant die Stationen für zumindest ein Jahr kontinuierlich messen zu lassen. Die Energieversorgung der Messgeräte stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Dieser Herausforderung sollte man mit der schlussendlich verwendeten, energietechnisch großzügig dimensionierten, Kombination aus Akkus, Solarzellen und Windrad (Polarnacht!) gerecht werden. Neben der Installation des Netzwerks sind noch Bodenradar Messungen durchgeführt worden, die wie im Jahr 2008 sehr gute Qualität aufweisen und höchstinteressante Blicke in den Gletscher zulassen.

 

Insgesamt war es eine sehr gelungene und vor allem verletzungsfreie ;) Forschungsreise! In einem Jahr werden wir sehen, ob unsere Stationen überlebt haben, oder eben nicht - prinzipiell sind wir aber so zuversichtlich wie man bei sowas eben sein kann!

Montag, 7. Mai 2012

Frühjahrsbegehung Hintereisferner von 02. bis 04. Mai 2012

Bei perfekten Bedingungen wurden Schächte gegraben und die Schneehöhe sondiert. Der Hintereisferner war heuer nicht gerade Liebkind Frau Holles - die Schneemenge ist im Vergleich zu den Vorjahren unterdurchschnittlich. Der Wind sorgte für eine kräftige umverteilung der Schneedecke von den hochgelegenen Gletscherteilen Richtung Zunge, das Schneehöhenmaximum liegt tiefer als üblich.

Dienstag, 1. Mai 2012

Winterbilanz Jamtalferner

Ende April wurden bei Föhnsturm die Messungen der Winterakkumulation am Jamtalferner in der Silvretta durchgeführt. Der Wasserwert des Schnees am Gletscher erreicht fast den Rekordwert des Winters 1999.